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Es gibt so Tage, da passt Murphys Gesetz wunderbar. Manchmal passt es … zu perfekt, meint ihr nicht auch? Kurz erstmal zur Nacht. Mein Körper fühlt sich zwar ausgeruht, aber mein Kopf ist wie durch den Fleischwolf gezogen. Irgendwie wirbeln eine Million Gedanken durch und doch wieder keine. Mein Kopf fühlt sich seltsam an.
Der Tag gestern war einfach zu viel und wenn ich könnte, wie ich wollte, würde ich mir den Rest der Woche einfach frei nehmen. Einfach um so lange rum zu liegen, bis sich die Wolken im Kopf klären. Aber ich denke, wir kommen zum Thema.
Vertrauen und Schuld
Vor einigen Jahren sagte mal ein sehr, sehr guter Freund von mir, ich solle alle Verbindungen zur Vergangenheit kappen. Dieser Freund meinte gestern, dass ich der Bitte meiner Familie nachkommen solle. Für mich persönlich ergibt das absolut keinen Sinn. Aus einem guten Grund, den ich gleich noch erläutere.
Auf meiner Erklärung, warum ich das eben nicht möchte, wurde ich einfach nur angepampt. Es sei schade, wie ich mich entwickelt habe. Und ich würde mich verfremden. Bitte was?
Natürlich habe ich mich, gerade in den letzten Jahren, entwickelt. Ich bin aufgeschlossener und vor allem selbstbewusster geworden. Ich habe gelernt, meine eigenen Entscheidungen zu treffen, ohne mir da immer reinreden zu lassen. Klar hole ich mir Ratschläge. Insbesondere in für mich sehr schwierigen Situationen.
Aber ich habe inzwischen gelernt, dass ich mir nicht mehr alles gefallen lassen muss. Das ist auch etwas, was dieser Freund mir jahrelang versucht hat einzutrichtern und jetzt ist es falsch? Verstehe ich nicht.
Eigentlich habe ich diesen Menschen sehr, sehr gern, auch wenn es mir in den letzten Konversationen sehr schwerfiel, dies zu zeigen. Er war, wie ich ihm gestern sagte, lange Zeit meine „Familie“. Er war immer da, wenn es mir nicht gut ging. Und auch umgekehrt. Doch irgendwann, war es anders. Leider. Vielleicht habe ich in meinem Wandel diesen eigentlich tollen Menschen zu sehr vernachlässigt. Vielleicht auch umgekehrt. Wahrscheinlicher ist aber, dass es an beiden Seiten lag. Die Interessen gingen auseinander. Und mein wachsender Freundeskreis hat auch dazu beigetragen. Ich bin nicht gut darin, diesen gut zu organisieren.
Aber mir fällt es schwer, zu verstehen, warum gewisse Krankheiten ein Grund sein sollen, dass vergangene zu vergessen. Insbesondere wenn es mich so oft, so klein gehalten hat, dass es weh tat. Und es gab eine Zeit, da hat er es sehr gut verstanden. Ich vermisse diese Zeit etwas. Aber da unterscheidet uns ein Detail: Ich erinnere mich an die schönen Zeiten. Er zieht daraus nur negative Fazits. Und das ist furchtbar schade.
Zusätzlich kam gestern auch, nicht sehr viel später, noch ein Kommentar meiner Schwester herein. Was durchaus seltsam war. In diesem Kommentar hat sie alles bestätigt, was ich angeprangert habe. Es geht um sie. Nicht um mich. Sie hat sich beschwert, dass sich andere Menschen wagten, sie Abschaum zu nennen. Ich kann nichts für die Meinung anderer. Aber zu den Kommentaren komme ich im Allgemeinen gleich.
Auch dass ich die Situation publik gemacht habe, war ihr ein Dorn im Auge. Seit 2013 blogge ich. Und der Blog wurde für mich so etwas wie ein Ventil. Wenn ich über etwas reden will, was mich beschäftigt, oder wütend macht. Und dann ist es aus dem Kopf. Als stünde ich im Wald und hätte geschrien.
Es ist auch wieder das Spiel, dass man sich selbst als gut hinstellt, weil man mich unterstützt hätte. Uhm … ich lasse das mal so stehen. Man brüstet sich damit, dass man Ru Pauls DragRace schaut. Ernsthaft? Drag ist eine Kunst, die gut ausgeführt unheimlich unterhaltsam sein kann. Das ist kein Support! Dass ihr Ru Paul schaut, ist kein Support für uns Homos in eurer Umgebung! Das ist Selbstverblendung. Nicht mehr und nicht weniger.
Man hätte sich ja sechs Jahre nicht gesehen, was nicht korrekt ist. Ihr wart zu meinem Dreißigsten anwesend. Das ist vier Jahre her. Und mein Mann erinnert sich sehr gut, an angeregte Unterhaltungen.
Und wie ich in meiner Antwort auf dem Kommentar schrieb, ist die Sprachnachricht nicht menschlich, sondern herablassend gewesen und schwer beleidigend. Und der Mensch, den ihr nicht dabei haben wollt, hat sich übrigens dafür eingesetzt, dass ich zu euren Gunsten entscheide. Bis zu dieser Sprachnachricht.
Daraufhin folgte noch einen Kommentar, den ich jedoch nicht mehr veröffentlicht habe. Unter anderem hieß es da „Liebe ist stärker“. Ja Liebe mag stark sein. Aber auch sie legt keinen Schleier des Vergessens über einen. Liebe ist was Beidseitiges. Und sie baut sich auf und auch wieder ab.
Ich hatte eine Antwort auf diesen Kommentar formuliert. Nur für mich. Ich habe für mich aufgelistet, was in dieser „Familie“ schief ging und es aber so formuliert, als würde ich mit meiner Schwester reden. Vor allem weil ich den Eindruck habe, dass sie nie verstanden hat, warum ich so extrem distanziert bin. Ich habe viele, nicht alle, Gründe niedergeschrieben, dass es einfach keinen Weg gibt, einen neutralen Abschied herbeizuführen. Nicht für mich.
Ich denke auch, dass mein Mann nun noch besser verstanden hat, warum ich einfach den Kontakt nicht wünsche. Weil es jedes Mal genau so endet: Ich fühle mich schlecht und werde depressiv. Und nein. Nicht weil ich ein schlechtes Gewissen habe. Denkt mal selbst drüber nach, warum es mir schlecht gehen könnte.
Natürlich war ich in meiner Jugend nicht perfekt. Das ist niemand. Aber es gibt Dinge, die haben mich negativ beeinträchtigt im Leben. Und über die kann ich nicht hinweg sehen.
Ich werde übrigens an dieser Stelle nicht auflisten, was schief ging. Was passiert ist. Das gehört nicht mehr hier her. Ich möchte einfach diesen Kontakt nicht mehr pflegen. Ich lasse mir nicht mehr die Schuld in die Schuhe schieben. Schuld, die mir angeredet wurde und ich für bare Münze genommen habe.
Ach und eines noch: In meinem Ausweis, auf der Namensänderungsurkunde und auch in meiner Geburtsurkunde steht nun Gerry an erster Stelle. Ihr habt das zu respektieren! Nur weil euch mein alter Vorname „richtig“ erscheint, egal in was für einer Situation, ist es das nicht.
[…] Es ist nicht mehr statthaft den alten Namen in dieser Form zu verwenden[…]“
So steht es in der Bestätigung der Namensänderung. Wie oft muss ich das noch sagen?
Kommentare
Ab heute werde ich keine Kommentare mehr freischalten, die von bestimmten Menschen kommen oder direkte Beleidigungen oder übertrieben viel Fäkalsprache enthalten. Letztendlich facht das oft unnötige Diskussionen an. Natürlich benutze ich ab und an auch Fäkalsprache in den Blogs und auch Beleidigungen. Aber in den Kommentaren möchte ich das nicht mehr.
Ich habe gestern auch Kommentare abgelehnt, die zu meiner Schwester ihrem Kommentar verfasst wurden. Da waren einige böse Worte bei und Sätze, die ich so nicht dulden kann.
Wenn ihr euch zoffen wollt, macht das im Privaten Ramen. Auch Namensnennungen, was ja schon eine Weile gilt, sind natürlich nicht gestattet.
Sollte ich einen Kommentar für gut befinden, aber er oben genannte Inhalte haben, werde ich diese entsprechend editieren und einen Vermerk setzen. Und nein, das ist keine Zensur. Es ist mein Blog und ich entscheide, was darauf zu lesen sein darf. Ich unterdrücke keine Meinungen oder sonst irgendwas. Ich achte nur darauf, dass hier ein gewisser Ton herrscht.
Das wars für heute und ich hoffe die Botschaft, dass ich einfach keine Lust mehr auf gewisse Situationen und Kontakte habe, kommt nun endlich an.
Gerry
9 Kommentare zu „Gerry 365 #35: 4.2. – Vertrauen und Schuld, Kommentarregeln“
Ich kenne dich ja nun auch schon ein paar Jahre und hab einiges deiner Entwicklung beobachtet und auch hier und da mal geschubst, wo du noch gezögert hast. dogger4Sip Wie du selbst schon sagst, lass dir von keinem einreden, den falschen Weg eingeschlagen zu haben. Allein die Tatsache, wie viel besser es dir insgesamt geht, sollte dir sagen, wie unsinnig das Ganze ist. Du bist umgezogen, du hast deinen Namen geändert, du hast zwei Partner. dogger4UwU Für manch andere wäre das ein Traum. Und da fängt es dann halt auch an: Die anderen Menschen, die dich hier immer und immer wieder runterziehen wollen, sind einfach nur eins: neidisch. Weil sie das nicht hin bekommen. Weil sie keinen Charakter haben, im Gegensatz zu dir. Und du hast einen wirklich tollen Charakter. dogger4Luv Alles was ich mir für dich wünsche ist, dass endlich einmal Ruhe einkehrt und die Leute endlich mal die Klappe halten. Lebt euer Leben, du lebst deins. Und du kannst schaffen, was eben diese Menschen nicht können: Einen Schlussstrich ziehen.
Auch in puncto Blog hast du weiterhin meinen Support, auch wenn du bei mir mal den Rotstift ansetzen müsstest. Ich bleibe zwar bei meiner Meinung, dass die Leute diese Worte auch verdient hätten… but I made my point. Ich denke, meine Meinung zu bestimmten Themen ist nun bekannt, sowohl dir als auch deiner heimlichen Leserschaft. Darum ging es mir ja letztendlich und wie deutlich herauszulesen war, ist es auch in der erhoften Wirkung angekommen. dogger4Hehe
dogger4Hug
^ Das hast du nötig glaube ich !
Lass dich nicht unterkriegen. dogger4Luv
Ein Roter Tag und so viel Text, was du erstmal brauchst ist ein dogger4Hug
Wenn du eine Entscheidung getroffen hast, dann sollten das die anderen auch respektieren. Egal ob es Familie oder Freunde sind. natürlich kann man sachlich versuchen jemanden umzustimmen, aber dazu sind auch die entsprechenden Argumente nötig.
Jemanden beim „falschen“ Namen zu nennen, obwohl man weiß, dass es falsch ist finde ich einfach Respektlos der Person gegenüber und wenn dieseLeute es nicht verstehen wollen, dann kann man es auch nichjt ändern aber dann sollten die auch mit den Konsequenzen Ihres Handeln leben (was dann ein Kontaktabbruch sein könnte)
Ich habe die Kommentare zum anderen Blog bisher nicht weiter verfolgt, aber Stimme dir zu, dass Beleidigungen und Fäkalsprache da nicht rein sollten und eine entsprechende Editierung in Ordnung ist. Eine gewisse Umgangsform sollt gewahrt bleiben und zeigt ja auch etwas von Anstand und Erziehung.
Ru Paul, da musste ich kurz lachen… hab es versucht mir mal anzuschauen, aber es geht nicht – das einfach too much dogger4Derp
Noch ein virtuellen dogger4Hug und hoffentlich folgen bald wieder gute Tage
Hallo Gerry, Hallo Mitlesende,
Ich bin der, der oben genannt wurde, der vor Jahren gesagt hat, er solle den Kontakt abbrechen. Ja das hab ich gesagt und das als bester Freund, weil so einer sorgt sich um seinen Freund und möchte das es ihm gut geht. Es war damals die Zeit, wo Du nicht in Ruhe gelassen wurdest und die damaligen Ereignisse dich nur weiter in den Abgrund brachten. Zu Deiner Erinnerung…Du hast es nie richtig gemacht, denk an die erneuten Treffen mit deiner Mutter auch zusammen mit Deinem damaligen Partner. Schon da dachte ich, gut lass ihn machen, ist sein Leben…erst als da auch schonwieder schlechte Sachen passierten löstest Du die Verbindung. Also viel später als ich es Dir riet. Zu meinem Anschreiben von gestern: Nein der, dessen Name man nicht sagen sollte war es nicht, der mich auf deinen Blog aufmerksam machte, sondern jemand, der es mit dir eher gut meint. Ich denke mal, das der Namenslose sich hier nicht einmischt. Also einmal bitte beruhigen. Du weisst, dass ich mit ihm auch nichts mehr zu tun haben will. Ich hab dich nicht angepammt mein Lieber, ich bin eben der Meinung, Freunde sollten anderen, ihnen ans Herz geweachsenen, Freunden auch mal die Meinung sagen können. Ich habe Dir gesagt : geh einfach hin, es könnte das letzte mal sein, dass Du deine Mutter siehst, und wenn man es nicht macht und der andere stirbt, so passiert es bei den meisten, dass sie darüber verzweifeln denjenigen nicht nochmal das letzte mal gesehen zu haben. Ich habe auch gesagt, dass sollte es dort wieder anfangen, dann geh einfach wieder. Ich sagte nicht, das du verzeihen sollst oder mit Friede Freude Eierkuchen Gesicht da hingehen sollst. Es wäre nett gewesen, das auch Deinen Lesern mitzuteilen. Das ich Dir sagte, Du sollst dir nicht alles gefallen lassen ist richtig. Nur sollte man diesen Satz nicht hierauf beziehen. Das Du Dich komisch entwickelt hast ist nun mal geschuldet was Du mit deinem Leben gemacht hast. Du bist eben (und so fühlt es sich für mich an) in Deiner „Doggywelt“ und möchtesat auch nichts anderes mehr ranlassen. Ja ich komme nicht aus der Szene, aber ich bin Mensch und versuche alles soweit es geht zu tollerieren und bin offen für alles mögliche. Wichtig sind dabei auch Freunde. Man kann nicht jedem alles Recht machen, aber man kann auf die Peronen eingehen und nicht nur seine Meinung anderen überhelfen. Auch Deine Meinung darüber, was ich über die alten Zeiten denke, sehe ich komplett anders. Sie waren schön, ich habe immer gern geholfen, war immer für dich da, und ja Du auch für mich, als es mir sehr schlecht ging. Nur, und darüber solltest Du bitte mal nachdenken, eine Freundschaft muss man pflegen. seit dem Du umgezogen bist und wir dir die alte Bude gemacht haben, seitdem ist eher Funkstille angesagt. Ja ok, ich habe meine Liebe des Lebens gefunden, falls das als Grund kommt. Nur mein Lieber als ich ihn Dir vorstellte gab es volle Ignoranz bei dir ihm gegenüber. Er ist danach so sauer gewesen, dass er keinen Kontakt mit Dir will. Ich habe trotzdem gesagt, dass Du mir weiter wichtig bist und ich dich eben dann allein treffen werde. Und dann gab ein Blogeintrag mir einen Stich ins Herz…ich versuch mal das wiederzugeben, was du geschrieben hast….mein Bester will mir heute seinen Freund vorstellen….am liebsten würde ich zu Hause bleiben, hab keinen Bock darauf. So, und nun frage ich Dich ob Du siehst weswegen es für mich ein Stich ins Herz war….Vielleicht verstehst Du auch, warum ich ab dann kurz angebunden war, weil das so tief sitz, das glaubt man garnicht. Nun bin ich gespannt ob das auch Deine Leser lesen dürfen. Ich hatte und hab Dich lieb. Ich sagte Dir mal, Du bist in meinem Herzen, und so ist es auch, auch wenn die Tür dort im Moment nur angelehnt ist.
Hallo Unbekannt,
Da sich dein Kommentar auch an die Leser richtet, geh ich davon aus, dass du mit der Veröffentlichung einverstanden bist. Ich gehe einzeln auf deine Punkte ein:
„Du hast es nie richtig gemacht“
Das ist bis vor 4 Jahren auch korrekt gewesen. Weil ich immer dieses allgemeingültige „Es ist deine Familie“ im Kopf hatte, was einem die Gesellschaft so fleißig eingehämmert hat. Ich hatte irgendwann die Hoffnung, dass sich vielleicht doch was ändert. Dass sie sich eines besseren belehren. Aber dem war nie so. Also ja. Ich hätte was das angeht, viel früher auf dich hören sollen. Da stimme ich dir auch zu.
„Geh einfach hin“
Ich habe mir sehr viele Gedanken gemacht. Gerade über die entsprechenden „Konsequenzen“ meiner Gefühlswelt. Und auch wenn einige das nicht glauben wollen, habe ich die Entscheidungen mit diesen bewussten Konsequenzen auch getroffen.
Doggywelt:
Ich habe viele Freunde, die überhaupt nichts mit Petplay zu tun haben. Das Petplay hat nur für eines gesorgt: Mehr mein „Ich sein“ zu finden. Ich zitiere einen Freund, den ich schon vor der Petplay Zeit kannte und meine Entwicklungen genauso beobachtet hat, wie du:
„Du hast dein Ich-Sein gefunden und gibst es auch nicht mehr her. dogger4UwU Nun willst du nur noch du selbst sein“
Du unterstellst mir an dieser Stelle, dass ich nichts anderes mehr an mich ranlassen will. Das stimmt aber nicht. Ich lasse nur nicht mehr jeden an mich ran. Vor allem, damit man mich nicht mehr verletzt (was trotzdem noch passiert, aber das sind Themen, die in anderen Blogs schon genug ausgeschlachtet wurden.). Ich überlege einfach genau, wen ich permanent in meinem Leben haben will und wem nicht. Und die Hochphase meines persönlichen Petplays ist nach einem Jahr ernüchternd wieder vorbei gewesen.
Letztendlich ist „DogGerry“ inzwischen mehr eine Kunstfigur und Communityaktivist geworden fürs Internet und für FSK18 Dinge im privaten. Das hat hier aber nix verloren denke ich dogger4Hehe . Ich helfe niemandem meine Meinung über. Aber ich erwarte ein gewissen Grad an Verständnis. Und offenheit. Ich erinnere dich an unseren letzten Kontakt, vor dem ganzen Mist hier. Aber das denke ich, bereden wir privat näher.
„Freundschaftspflege“
Deine Liebe hätte ich nicht als Grund direkt vorgeschoben. Du weißt, dass ich mir nichts mehr für dich gewünscht habe als das. Ich habe dir auch versucht zu erklären, warum es nach dem Umzug stiller wurde. Ich habe dir auch schon erklärt, warum er mich für Ignorant gehalten haben könnte. Aber ich tu es hier gerne nochmal:
Die meisten die mich real kennen, wissen wie schwer es mir fällt, mit Leuten warm zu werden. Ich mag es nicht von fremden umarmt zu werden und ich rede auch nicht viel mit ihnen. Das löst sich beim zweiten oder manchmal auch erst beim Dritten aufeinandertreffen erst. Mit deinem anderen Freund bin ich auch nie richtig warm geworden. Obwohl wir uns öfter gesehen haben.
Das ich darüber gebloggt habe… Vielleicht wär es für uns beide hilfreich gewesen, hättest du dir das damalige Blog-Projekt genauer angeschaut. Da ging es um das Thema ANGST. Um die Verarbeitung und den Ursprung dieser Ängste. Lass mich den von dir monierten Abschnitt aus dem 3. Teil des Angst-Projekts einmal zitieren:
„Viele, die mich in den Letzten, sagen wir mal vier Jahren kennengelernt haben, werden feststellen, dass ich bei einer ersten Begegnung sehr unterkühlt wirke. Alles bis hierher hat dafür gesorgt, dass ich Angst vor den schlimmsten Tieren der Welt bekommen habe: den Menschen.
Ein kurzes Beispiel: Einer meiner besten Freunde hat uns letzte Woche seinen neuen Freund vorgestellt. Eine Stunde vorher meinte ich zu meinem Mann, dass ich keine Lust hätte. Dass ich keine neuen Menschen mag. Das ist auch der Grund, warum Datemöglichkeiten bei mir in den Jahren auch ausschließlich auf Online-Kontakt verblieben. Ich habe einfach angst vor euch.“
Das war in dem Moment das greifbarste Beispiel. Ein Beispiel für eine Situation, die mir bei sehr vielen Begegnungen vor die Füße kommt. Und das hatte weder speziell was mit dir, noch mit deinem netten Freund (Und ich sag dir hier nochmal, was ich dir vor paar Wochen schon gesagt habe: Ich finde ihn sympathisch. Das ändert aber nichts an meiner Sozialphobie) zu tun. Das habe ich dir schon an anderer Stelle versucht zu erklären. Ich habe Probleme mit neuen, realen Kontakten. Wenn ich mit jemanden schon seit, was weiß ich, einem Jahr intensiven Onlinekontakt hatte, ist das was anderes. Aber mit Menschen, die ich noch nie in meinem Leben gesehen habe, kann ich nicht gleich umgehen so wie du. Ich beneide dich darum. Aber ich kann es nicht. Ich hatte in den letzten drei Jahren viele Möglichkeiten daran zu arbeiten und entweder war ich zu sehr Schauspieler, oder es hat nicht geklappt. So bin ich einfach. So war ich aber auch schon immer. (Anm.: Es gibt sehr wenige Ausnahmen, bei denen das nicht so war. Aber diese Menschen habe ich auch irgendwann „Bester Freund genannt“). Vielleicht war das Beispiel doof gewählt. Aber da hättest du auch direkt zu mir kommen können, was das sollte.
Mein Blog ist etwas für mich sehr persönliches und wichtiges. Ich verarbeite damit viel aus meinem Leben. Und es hilft mir, Worte für Dinge zu finden, die meinem kaputten Kopf manchmal entgehen.
Vielleicht könntest du jetzt einmal den Reset Knopf drücken, ich könnte ihn drücken, und wir reden vernünftig miteinander. Und vielleicht kommst du, wenn dich etwas ärgert, direkt auf mich zu und sagst „Hey. Du hast da geschrieben. Was/wen meinst du damit?“. Wir haben ja vor kurzem festgestellt, dass du Dinge auch leider auf dich bezogen hast, die gar nicht für dich bestimmt waren.
Liebe Grüße
Gerry
Ich finde diese Art der Betrachtung viel zu einseitig. Du betrachtest das alles einzig und allein von deiner Perspektive. Und in diesem Punkt bist du leider genau wie der Rest von Gerrys Ex-Familie. Keinerlei Einsicht, Schuldbewusstsein ist auch nicht wirklich vorhanden. Und Gerry ist schon so jemand, der die Schuld „gerne“ bei sich selbst sucht, obwohl diese Dinge fast immer beidseitig verschuldet sind. Und du solltest ihn gut genug kennen, das zu wissen … und nutzt es schamlos aus.
Er ist auch kein Einzelfall was neue, fremde Menschen angeht. Das Problem haben viele, sehr viele sogar, auch ich. Die meisten die mich kennen, würden gar nicht glauben, wie schüchtern ich eigentlich bin, wenn ich jemand Neues IRL vor mir habe und wie still ich sein kann. Bei einigen dauert es dann halt eben länger. Und zu deinem „Liebe meines Lebens“ Part: Das magst DU so empfinden. Jetzt. Aber das muss nicht heißen, dass es in einem Jahr auch noch so ist, oder ihn 10. Wenn dem so ist, ist das natürlich gut für dich. Aber solche Phrasen bringt jeder frisch Verliebte über seinen neuen Partner. Und nur weil du das so siehst, muss das nicht für andere gelten. „Der Freund meines Freundes ist auch mein Freund“ funktioniert nicht wenn du derjenige bist, der sagt „aber ich mag ihn, also müsstest du ihn doch auch mögen“. Beispiel: Es gibt Leute in Gerrys Freundeskreis, die ich wirklich auf den Tod nicht ausstehen kann und ein paar davon haben das sicherlich auch gemerkt. Das ist auch keine Kritik an den Personen selber und ich denke die wenigsten nehmen sich das zu Herzen. Und das sollte dein Neuer auch nicht tun.
Und zu guter Letzt… du bezeichnest dich als tolerant. Du bist nicht tolerant. Ganz im Gegenteil. Du bist das Paradebeispiel für Intoleranz. Das merkt man schon daran, wie du alleine mit der Petplay-Geschichte umgehst. Du musst da nicht involviert sein, das ganz sicher nicht. Aber die Art wie du dich darüber äußerst, zeugt in erster Linie von Unwissen und Desinteresse … und wirkt einfach nur herablassend. Tu dir doch einfach selbst einen Gefallen und denk DU mal darüber nach, wie du dich Gerry gegenüber gibst und wie viel Freund du ihm aktuell wirklich bist. Denn ein wahrer Freund droht einem nicht ständig indirekt mit Worten wie „auch wenn die Tür dort im Moment nur angelehnt ist“.
Und das war mal wieder mein Senf dazu, heute ausnahmsweise in der kinderfreundlichen Fassung. dogger4Hi
Gerry ich hab irgendwie das Gefühl.. ich möchte dir was nettes schreiben. Du weißt ja ich lese immer stumm mit (ist schon fast eine Art Abendroutine geworden), wobei ich nur den Blog lese und keine Kommentare… Facebook und Co haben es mir abgewöhnt Kommentare zu lesen.
Aber mir fällt kein Punkt ein wo ich einsteigen soll… seien es die neidischen Menschen, die sich nur auf finanzielle Aspekte von Hobbys versteifen (und hinter jedem Berg das große Geld sehen)
oder eben nun die familiären Punkte.. wir hatten ja früher mal so hier und da geschrieben wegen Familie … als ich so gefragt hab ob es verwerflich ist sich nicht auf die Familie zu freuen. Inzwischen kann ich es ja wesentlich besser verstehen.
Was ich während meines Auszugs gelernt habe.. und das machst du sehr vorbildlich (und das meine ich genau so… Vorbild)
Du bist nicht dafür verantwortlich, dass sich andere aufgrund von früheren Aktionen jetzt besser fühlen müssen. Du lebst dein Leben in deiner „Familie“ (wie du es immer schreibst) und letztendlich geht darum sich selbst im Spiegel anschauen zu können wie man so schön sagt. Bei dir klingt es so, als wäre das der Fall.
Ich möchte dir also ein paar liebe Worte da lassen auch wenn ich nicht weiß ob das so… wirkt? :smile: dogger4Luv
Hach, Familie.
Ich bekomme allmählich den Eindruck, dass ich mich mit meiner noch glücklich schätzen kann. dogger4OMG
„Familie“ ist nach meinem Empfinden so ein Begriff wie „Liebe“ oder „Heimat“. Niemand weiß, wie genau man das definieren soll, aber jeder kennt das Gefühl.
Ist es letztendlich nicht genau das? Geht es letztlich nicht genau darum? Um das ‚Gefühl‘ einer Familie, das ‚Gefühl‘ einer Heimat oder das ‚Gefühl‘ Liebe?
Ich kann Familie nicht daran definieren, mit wem man Blutsverwandt ist. Die Blutsverwandtschaft sucht man sich nicht aus. Genauso wenig die Heimat oder wen (oder wie viele) man liebt. Wenn man mit der (Bluts-)Familie nicht im Reinen ist und sich als „Familie“ verbunden fühlt, aus welchen Gründen auch immer, dann ist das einfach so. Das ist eine Entscheidung, die du nüchtern betrachtet, ausschließlich für dich selbst treffen kannst.
Oben genannte Begriffe sind schlussendlich nichts anderes als „Sozialkonstrukte“, um etwas zu beschreiben, was keine feste Form hat.
Ich hab in den letzten Jahren und besonders in den letzten Tagen hautnah miterlebt, wie es dir bei diesem Gedanken und der Entscheidung geht und holy lord, es war kein schöner Anblick.
Deine ganze charakterliche Veränderung der letzten Jahre war wie weggezaubert. Unsicherheit, du hast dich wieder zurückgezogen und mit sonst was abgelenkt. Du hast nach einem Ast zum festhalten gesucht, an dem „Verständnis“ eingeritzt ist. Als hätte ich eine Zeitreise gemacht.
Ich hab gemerkt, in welchem Zwiespalt du warst. Nicht nur, dass du um diese Entscheidung mit der Familie gekämpft hast und dir selber fast noch Gründe gesucht hast, es noch ein x-tes Mal zu versuchen den Kontakt wiederaufzubauen. Sondern auch diese Zweifel, weil jemand versucht hat dir einen vermeintlich guten Rat zu geben, der dir so wichtig ist. Das hatte Gewicht. So gut die Absicht da hinter auch gemeint ist, das hat Zweifel an deiner Entscheidung gesät.
Umso schöner finde ich es aber, dass du wenigstens diesen für dich so wichtigen Kontakt mit Unbekannt nicht einfach aufgibst, sondern daran arbeitest und den Dialog suchst.
Ich hoffe, dass das klappt. dogger4Comfy
Deine Familie steht hinter dir, komme was wolle. dogger4Luv
„Ist es letztendlich nicht genau das? Geht es letztlich nicht genau darum? Um das ‚Gefühl‘ einer Familie, das ‚Gefühl‘ einer Heimat oder das ‚Gefühl‘ Liebe?“
Zu dem Part kann ich folgende wie ich finde sehr passende englische Worte ergänzen:
„Home is where the heart rests.“
Und ich denke das sagt in diesem Zusammenhang alles. dogger4Luv